Einige Studien legen dies nahe. Häufig wird dies mit dem sogenannten „Google-Effekt“ in Verbindung gebracht: Unser Gehirn scheint solche Informationen weniger gut zu speichern, die mithilfe des Internets leicht wiedergefunden werden können. Möglicherweise können wir uns deshalb auch Wegbeschreibungen schlechter merken, seitdem wir jederzeit auf unsere Handy-Navigation zurückgreifen können. Hier arbeitet unser Gehirn also sehr effizient: Was jederzeit und an jedem Ort nachgeschlagen werden kann, muss nicht abgespeichert werden. Dieser Effekt ist sehr ernüchternd und betrifft unsere ganze Gesellschaft. Um dem zu entkommen, müsste man das Internet wieder abschaffen.
Gleichzeitig bestätigt es uns darin, in Klasse 7 und 8 weiterhin am analogen Schreiben festzuhalten. Indem die zentralen Unterrichtsinhalte auf Papier notiert werden, wird dem Gehirn ihre Wichtigkeit signalisiert.
Ob ein digitales Schulbuch wirklich schlechter abschneidet als ein gedrucktes, oder ob sich der geringere Lerneffekt des digitalen Lesens in erster Linie auf Internetseiten bezieht, die durch ihre Animation, ihre beweglichen, scrollbaren Seiten und ihre häufige Kurzlebigkeit dem Gehirn möglicherweise eine Vergänglichkeit suggerieren, wird wahrscheinlich erst nach längerfristigen Studien eindeutig zu beantworten sein.